Lange Boot-Zeiten bei Rechnern mit integrierter Grafikeinheit von „Intel“ beheben
Im diesem Beitrag geht es um Boot-Probleme unter GNU/Linux bei Laptops, welche eine bestimmte integrierte Grafiklösung von Intel verbaut haben. Im konkreten Fall eines Dell Latitude D830 wären die Schwierigkeiten auf den Intel 965GM-Chipsatz zurückzuführen.
Das Problem äußert sich dahingehend, dass der Rechner extrem viel Zeit für den Boot-Vorgang benötigt und Fehlermeldungen der Form [drm:drm_atomic_helper_commit_cleanup_done [drm_kms_helper]] ERROR [CRTC:35:pipe B] flip_done timed out
ausgibt. Erstmalig trat dieses Verhalten 2017 mit einer bestimmten Kernel-Version in Erscheinung.
Glücklicherweise gibt es einen Workaround in Form einer speziellen Boot-Option. Allerdings muss man nach dessen Anwendung auf den S-Video-Anschluss verzichten. Dies dürfte den meisten Anwender*innen jedoch nicht schwer fallen, da man diesen Anschluss heutzutage selten bis nie benötigt oder er bei manchen Modellen mit dem problematischen Intel-Grafikchip gar nicht verbaut wurde.
Um die S-Video-Unterstützung im Linux-Kernel abzuschalten, damit der Computer wie gewohnt schnell startet, müssen die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- Mit dem Texteditor der Wahl und ausgestattet mit Root-Rechten die Datei
/etc/default/grub
öffnen. - Darin die Zeile mit dem Inhalt
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash"
ausfindig machen und umvideo=SVIDEO-1:d
erweitern (ggf. muss der korrekte Video-Port mittelsxrandr --query
abgefragt werden). Die geänderte Zeile sieht dann wie folgt aus:GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash video=SVIDEO-1:d"
. - Im Anschluss muss noch die Grub-Konfiguration mittels
update-grub
(ebenfalls mit Root-Rechten) aktualisiert werden.
Beim nächsten Neustart des Rechners sollte das Problem behoben sein.